• CyberEgg@discuss.tchncs.de
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    15 days ago

    Das ist leider ein größeres Problem, auf das die Messe selber wahrscheinlich gar nicht so viel Einfluss hat. Der Veranstalter beauftragt eine Firma, die dann wiederum Subunternehmen beauftragen um das nötige Personal ranzuschaffen, die dann unter Umständen selber wieder Subunternehmen beauftragen. Das ist ganz normale Praxis in der Branche.
    Ich selber habe auch ein paar Jahre im Sicherheitsdienst gearbeitet und bei Großevents laufen so viele verschiedene Firmen rum, das glaubst du nicht. Beauftragt vom Veranstalter selber ist dabei aber für gewöhnlich nur eine.
    Das Spiel spielen auch die Branchengrößen wie Securitas, Kötter oder Wisag mit (nicht nur mit, das sind die größten Spieler). Du kannst dem als Veranstalter einer Großveranstaltung kaum entgehen.

    Dazu kommt, dass Sicherheitsmitarbeitende seltenst ausgebildet werden oder ihre Rechte als Angestellte kennen.

    • Saleh@feddit.org
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      15 days ago

      Das System wurde mit der Verheißung von “Effizienz” und “Wettbewerb” aber auch entsprechend aufgebaut und wird von den Firmen, die Securitas, WISAG & co. beauftragen, mitgetragen.

      Ich verstehe bis heute nicht, warum Firmen, deren Standorte locker Vollzeit 10 Menschen für Facility-Management und Reinigung brauchen, diese an WISAG & co. auslagern. Wenn dann statt zehn bekannten Vollzeitmitarbeitys im jahr 100 verschiedene Teilzeitkräfte Zugang zu allen möglichen Bereichen haben, ist das bzgl. Sicherheit und Industriespionage ein Alptraum.

      An meiner Uni wurde vor ein paar Jahren über die Ferien in einem Studierendencafé der Safe aufgebrochen und es fehlte an jeglichen Einbruchsspruchen. Da der Schlüssel nur beim Pförtner gegen Ausweis und auf Basis der Schlüsselliste abgeholt werden kann, muss jemand von der Sicherheitsfirma das gemacht haben. Auch hier könnte bei der Größe der Standorte locker eine eigene Abteilung der Univerwaltung Mitarbeitys fest anstellen.

      • kossa@feddit.org
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        15 days ago

        Das hat viel mit Buchhaltungsshit zu tun. Deswegen haben sich auch Abos überall so durchgesetzt, weil das buchhalterisch viel einfacher für Firmen ist, auch wenn die Kosten in Summe höher sind: eine Dienstleistung bezahlt man einfach nach Rechnung und hat hintenraus nur Umsatzsteuerkrempel. Den hat man aber eh, weil man immer Rechnungen hat. Schon für große Investitionen geht es dann mit Abschreibungen los. Bei Personal selbst beschäftigen hat man den ganzen Personalbums und das Ausfallrisiko.

        Finde ich auch komplett dumm, aber das ist die treibende Logik dahinter. Plus natürlich dann auch Tarifverträge unterlaufen etc.

    • starchylemming@lemmy.world
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      15 days ago

      Teilweise sind die Leute die in der sicherheit arbeiten selbst das Sicherheitsrisiko

      da wird ja null ausgesiebt und echt jeder letzte Depp genommen

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        15 days ago

        Das kannst du so halt echt nicht sagen. Die meisten Sicherheitsmitarbeitenden gerade im Veranstaltungsbereich werden da halt vom Amt hingeschoben. Ohne Ausbildung, ggf. ohne Sprachkurse oder sonstwas, gegebenenfalls unter (indirekter, unterschwelliger oder auch nur wahrgenommener) Androhung von Sanktionen. Und dann kommen die da an, kriegen bestenfalls eine kurze Einweisung, die sie unter Umständen auch kaum verstehen, und “dürfen” dann arbeiten.

        • starchylemming@lemmy.world
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          15 days ago

          ja vielleicht kann man das netter auch sagen, aber im weitesten Sinne ist das ja dann tatsächlich der letzte Depp

          ja im Arbeitsamt geht echt vieles so extrem Falsch. Nette Kompetente Leute sind dort was besonderes. Das verkackte System unterdrückt das verhalten glaub ich

          Die Ausbeuter Zeitarbeitsfirmen sollte man meiner Meinung nach alle Schließen. Is eh alles nur Umgehung vom Sozialsystem oder Steuerbetrug

          stattdessen arbeitet das Arbeitsamt denen zu

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            15 days ago

            Die Ausbeuter Zeitarbeitsfirmen sollte man meiner Meinung nach alle Schließen. Is eh alles nur Umgehung vom Sozialsystem oder Steuerbetrug

            Leih- und Zeitarbeit war in Deutschland früher verboten. Dann kam die Regierung Schröder/Fischer (Rot/Grün) mit der “Agenda 2010” und hat das legalisiert.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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            15 days ago

            ja vielleicht kann man das netter auch sagen, aber im weitesten Sinne ist das ja dann tatsächlich der letzte Depp

            Vielleicht kann man Menschen in den untersten sozioökonomischen Schichten auch einfach mal nicht als Deppen bezeichnen. Man landet schließlich nicht in so prekären Verhältnissen, weil man weniger intelligent ist.

    • philpo@feddit.org
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      15 days ago

      Jein,es muss nicht so sein. War früher nen Zeit lang selber bei einer der größten Messen des Landes im Rahmen eines Subunternehmers aktiv. Da war es ganz einfach: Man hat die Sicherheitsdienstleistungen fix ausgeschrieben, hat hierbei vorgeschrieben, dass die Auftragnehmer maximal 3 Subunternehmer mit Prozentsatz X einsetzen dürfen&diese keine Subunternehmer einsetzen dürfen.

      Standbewachung wurde nur als Leistung dieser Firmen angeboten, die eigentlichen Messeausrichter hatten sich danach zu richten,war halt Teil des Vertragswerks,genauso wie der Sanitätsdienst,die Brandwachen,etc.

      Geht alles. Kostet halt nur ein paar Euro mehr. Nicht mal viel. Aber Rendite und so.

    • AAA@feddit.org
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      15 days ago

      Das ist leider ein größeres Problem, auf das die Messe selber wahrscheinlich gar nicht so viel Einfluss hat.

      Sie “wollen” keinen Einfluss darauf nehmen. Sie könnten sehr wohl die Vorgabe machen, dass die beauftragte Firma keine Subunternehmen etc beauftragen darf.

      Es sind nur alle OK damit wie es jetzt läuft.

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        15 days ago

        Jain. Ja, Großveranstaltern ist es oft egal, was da abgeht solange sie zahlenmäßig auf die behördlichen Vorgaben kommen. Andererseits ist es leider auch so, dass wenn einer mal auf die Idee käme und es in die Vorgaben schreiben würde, wahrscheinlich keinen Auftragnehmer finden würde, der ohne Subunterehmer auf die nötige Personalstärke käme.

        Wenn die Veranstaltungsbranche etwas daran ändern wollen würde, müsste sie die Sicherheitsbranche und/oder Aufsichtsbehörden/Politik mit ins Boot holen oder es müssten alle großen Veranstalter zusammenarbeiten und gemeinsam Druck ausüben. Was sie nicht funktionieren würde weil irgendwer der steigenden Kosten wegen querschießen würde.
        Es sind übrigens auch nicht nur Veranstaltungen, die das betrifft. Das ist auch ein Problem bei Objektschutz oder Baustellenbewachung etc.