"Die Stimmung ist schlecht, aber der Bedarf an ausländischen Arbeitskräften ist groß. Aktuell schätzen Arbeitsmarkt-Experten ihn auf etwa 300.000 Personen pro Jahr bis 2040. "
Wieso wird das eigentlich auch von diesem Medium unkritisch übernommen?
Alle jammern, dass die Boomer in Rente gehen. Die müsstest du am Arbeitsmarkt wieder mit Nachwuchs (zu wenig) und Migranten (auch zu wenig) auffüllen.
Die müsstest du am Arbeitsmarkt wieder mit Nachwuchs (zu wenig) und Migranten (auch zu wenig) auffüllen.
Ja. Und. Ich will halt wissen ob das überhaupt stimmt.
Sind das die Leute die für 50cent die Stunde Erdbeeren sammeln oder so geile Jobs wie für 15€ bei aldi an der Kasse zu sitzen? Die verlinkte Datengrundlage gibt es jedenfalls nicht her das man das einfach so glaubt.
“Ausländische Fachkräfte” ist inzwischen leider ein Euphemismus geworden.
Gemeint sind mangels Wissen über die Arbeitnehmerrechte und mangels Sprachkenntnissen und aufgrund von Aufenthaltsrecht das an die Arbeit gebunden ist leicht ausbeutbare Menschen.
Dass die Großkonzerne natürlich leicht zu bekommende und zu ersetzende Leute haben wollen die 60 Stunden pro Woche für einen Hungerlohn arbeiten ohne sich zu beklagen ist leider klar.
Was genau davon stimmt nicht? Ehrliche Frage, die Summe kommt mir jetzt nicht unrealistisch vor, solange das heißt, dass 300k ausländische Arbeitskräfte pro Jahr angestellt sind und nicht jedes Jahr neu dazu kommen müssen.
Vor allem wenn von der OECD ja noch ne deutlich höhere Schätzung existiert: “Die OECD geht sogar von 600.000 Arbeitskräften pro Jahr aus”
Ich glaubs prinzipiell nicht. Die behauptete Realität “es besteht großer Mangel” weicht zu stark von meiner erlebten Realtität ab. Also: schlechte Arbeitsbedingungen, nicht genug Lohn, nervige Chefs, kein Homeoffice, generell grottenschlechte Ausschreibungen, ohne Tätigkeitsbeschreibung oder einem konkreten Lohnangebot. So verhält sich kein Markt der tatsächlich dringend sucht.
Da kommt der Anfangsverdacht her.
Wenn du dir die Theorie dann tatsächlich anguckst, gibts Probleme. Z.b. die Statistik des Arbeitsamts bzgl. “Mangel” geht danach was die Unternehmen melden was “offen” ist, das rechnen die gegen mit der Anzahl von gemeldeten Arbeitssuchenden mit passender Ausbildung und dann wird das nochmal quotiert, weil aus keinen erklärten Gründen angenommen wird das nicht Akademiker sich im Schnitt auf drei Stellen bewerben und Akademiker auf fünf und deswegen wird die Zahl der Akademiker runterquotiert.
Ob das tatsächlich hinkommt, weiß kein Mensch.
Die Zahlen aus dem hier verlinkten Artikel kommen aus Studien, und die Studien sind zwar verlinkt mit open access und pdf und so, aber deren Datenquellen sind wieder nicht zugänglich.
Es gab neulich ein andere Studie wo am Ende herauskam das einfach der Arbeitgeberverband gefragt wurde und da wurde z.b. angegeben das in Deutschland jetzt im Moment 250.000 im Einzelhandel nicht besetzt sind und das man da dringend sucht. Das ist halt einfach gelogen. Die Stellen existieren nicht. Das ist die Projektion von Aldi oder Mediamarkt, die das so ausschreiben müssen, weil sie die Leute nicht bei sich halten können. Aber das ist kein Mangel an Arbeitskraft, das ist ein Mangel bei der Qualität der Stellen und der Entlohnung. Soweit ich das gesehen haben kommt das aber in den Berechnungen nicht vor.
schlechte Arbeitsbedingungen, nicht genug Lohn, nervige Chefs, kein Homeoffice, generell grottenschlechte Ausschreibungen, ohne Tätigkeitsbeschreibung oder einem konkreten Lohnangebot. So verhält sich kein Markt der tatsächlich dringend sucht.
Das hier. Das hab ich vor ca. 6 Jahren schon gesagt, als ich noch auf Twitter aktiv war. Der aktuelle Arbeitsmarkt hat halt durch die Globalisierung eine deutlich größeren Auswahl. Pfleger lassen sich hier nicht in 60 Stunden Schichten für 2000 Brutto ausbeuten, sondern gehen in die Schweiz, kriegen da mit Kusshand eine Aufenthaltserlaubnis für nicht wie üblich ein Jahr, sondern direkt drei Jahre und verdienen 4000 Franken. Entwickler arbeiten nicht für rotzdumme Arbeitgeber hier, die ein Tag Homeoffice die Woche anbieten und denken, sie sind der großzügigste Arbeitgeber der Welt, sondern für ein Unternehmen in Frankreich, was mittels Arbeitnehmerüberlassung die besten Leute aus ganz Europa locker zusammensuchen kann.
Wir haben keinen Fachkräftemangel - hatten wir noch nie. Wir haben einen Mangel an Arbeitgebern, die vernünftige Löhne zahlen und vernünftige Arbeitskonditionen anbieten. Die haben sich noch nicht daran gewöhnt, dass die Auswahl heute einfach viel viel größer ist als damals.
Valider Punkt.
Das ist der Link aus dem Titel. Was möchtest du sagen?
(Ich vermute du kennst nicht die Unterschiede im zitieren zwischen Lemmy und Mastodon)







