• geissi@feddit.org
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    5
    arrow-down
    5
    ·
    2 months ago

    Das Problem ist damit ein Durchsetzungsproblem

    Sorry, immer auf ein angebliches Durchsetzungsproblem zu verweisen ist ein rhetorischer Trick um etwas nicht tun zu müssen.
    “Wer soll das denn kontrollieren?”, “wie soll man das denn nachweisen?”. Das könnte man zu den allermeisten Gesetzen sagen.

    Aber Beleidigung, zu enges Auffahren im Straßenverkehr, Handwerksleistungen ohne Rechnung aber auch Raub, Mord oder Vergewaltigung sind trotzdem alle verboten.
    Nein, auch da steht nicht die ganze Zeit die Polizei neben einem und stellt sicher, dass man das nicht tut.
    Auch da kann der Nachweis, dass es passiert ist schwer bis unmöglich sein; evtl steht am Ende vor Gericht Aussage gegen Aussage.

    Aber das heißt ja nicht, dass all diese Dinge erlaubt sein sollen. Vor allem dann nicht, wenn man mal wirklich eindeutige Beweise hat. Bloß weil etwas schwer zu beweisen ist, ist doch kein Grund es auch dann noch durchgehen zu lassen, wenn man Beweise hat.

    • zaphod@sopuli.xyz
      link
      fedilink
      arrow-up
      5
      arrow-down
      2
      ·
      2 months ago

      Dann machen wir also ein Gesetz gegen Catcalling, durchsetzen müssen wir es aber nicht, weil es dann ja verboten ist?

      • geissi@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        ·
        2 months ago

        durchsetzen müssen wir es aber nicht

        Habe ich nirgends gesagt.
        Aber ich lasse mich gerne belehren. Wie wird denn die Gurtpflicht durchgesetzt oder das Verbot bei Kindern im Auto zu rauchen? Wie verhindern wir Volksverhetzung wenn es nicht zufällig Videoaufnahmen gibt?

        Oder soll das alles wieder erlaubt werden weil es schwer nachzuweisen ist?

    • baleanar@discuss.tchncs.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      1
      ·
      2 months ago

      Außer Beleidigung (was Hinterherrufen und verbale sexuelle Belästigung sind) und zu enges Auffahren sind das alles Gegenbeispiele. Unbezahlte Handwerksleistungen, Raub und Mord sind Amme nachweisbar und deshalb auch verboten.

      Bei Beleidigung und Hinterrufen sind das ohne Aufnahme eben Aussage gegen Aussage. Um es “durchsetzbar” zu machen, müssten mehr Beamte anwesend sein um deise Verstöße mitzuerleben.

      • geissi@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        1
        ·
        2 months ago

        Unbezahlte Handwerksleistungen, Raub und Mord sind Amme nachweisbar und deshalb auch verboten.

        Stimmt, Schwarzarbeit is so einfach nachweisbar, dass sie ja nie vorkommt.
        Raub und Mord werden mit großem Aufwand nachträglich aufgeklärt aber nicht durch präventive Dauerüberwachung verhindert.

        Bei Beleidigung und Hinterrufen sind das ohne Aufnahme eben Aussage gegen Aussage. Um es “durchsetzbar” zu machen, müssten mehr Beamte anwesend sein um deise Verstöße mitzuerleben.

        So wie beim “nicht einvernehmlichen Geschlechtsverkehr”. Komisch wie du das im Gegenargument komplett vergessen hast.
        Soll das auch nicht strafbar sein, weil da oft auch nur Aussage gegen Aussage steht?

        Mein Argument ist doch, wenn jemand Beweise hat, soll es dann trotzdem nicht strafbar sein?

        • baleanar@discuss.tchncs.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          2 months ago

          Stimmt, Schwarzarbeit is so einfach nachweisbar, dass sie ja nie vorkommt.

          Das steht doch gar nicht zur Frage. Die Frage ist Durchsetzbarheit. Schwarzarbeit ist finanziel aufspürbar. Wenn jemand beleidigt wird ist das nur nachweisbar mit einer Aufnahme der Geschehnis. Es bleiben keine Beleidigungswellen im Raum hängen, es wird keine Audiospur auf dem Boden hinterlassen, und digital passiert auch nichts.

          Gesetze für solche Fälle sind schwer durchsetzbar weil es eben Aussage gegen Aussage ist. Die Täter müssen auf frischer Tat ertappt werden um Beweise zu haben. Dass es scheiße ist beleidigt oder hinterher gerufen zu werden ist doch für alle klar. Jetzt ein Gesetz hinzufügen das eigentlich schon besteht (Beleidigung) ist nicht die Lösung.

          • geissi@feddit.org
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            2 months ago

            Wenn jemand beleidigt wird ist das nur nachweisbar mit einer Aufnahme der Geschehnis. Es bleiben keine Beleidigungswellen im Raum hängen,

            Und bei anderen Verbotenen Taten ist das nicht so?
            Wenn dich einer auf offener Straße ausraubt bleiben auch keine Raubwellen hängen. Entweder es gibt zufällig Aufnahmen oder du hast Zeugen. Das ist locker bei der Hälfte aller Straftaten so. Beweise/ Aufzeichnungen gibt es oft nur zufällig und man ist auf Zeugen angewiesen.

            Ich verstehe beim besten Willen nicht, wo hier der Unterschied sein soll.
            Dass wir Raub nicht legalisieren, weil er schwer nachzuweisen ist, sind wir uns hoffentlich ja einig?

            • baleanar@discuss.tchncs.de
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              1
              ·
              2 months ago

              Wenn dich jemand ausraubt nimmt diese Person ja Sachen mit. Etwas ist nicht mehr bei dir und kann bei dieser Person gefunden werden. Wenn jemand ermordet wird bleibt eine Leiche zurück. Wenn jemand nicht bezahlt wird bleibt die verrichtete Arbeit zurück (und hoffentlich auch ein unterschriebener Vertrag).

              Warum ist das so schwierig zu verstehen? Was verstehst du da nicht?

              • geissi@feddit.org
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                1
                ·
                2 months ago

                Wenn dich jemand ausraubt nimmt diese Person ja Sachen mit.

                Und die Polizei kann dann nachvollziehen, dass der 50€ Schein mir gehört und nicht dem Räuber.

                Wenn jemand ermordet wird bleibt eine Leiche zurück.

                Die Existenz einer Leiche beweist nicht, WER sie ermordet hat. Dafür braucht es andere Beweise, oft Zeugen.

                Wenn jemand nicht bezahlt wird bleibt die verrichtete Arbeit zurück (und hoffentlich auch ein unterschriebener Vertrag).

                Und wenn es keinen Vertrag gibt? Ich finde es schön, dass du hier Beispiele anmerkst wo etwas leicht nachweisbar ist.
                Das Aufzeigen von leicht nachweisbaren Umständen ist kein Beweis dafür, dass es nicht auch schwer nachweisbare Dinge gibt die trotzdem Verboten sind.

                Wie weist du denn das Einvernehmen beim Sex nach, nach dem ich jetzt schon zwei mal gefragt habe?
                Wie setzt man denn die Gurtpflicht durch? Tempolimits, Abstandspflichten, Stopp an roten Ampeln, all die anderen Vorschriften im Straßenverkehr? Kleiner Hinweis: Blitzer und Kameras überwachen bei weitem nicht jeden cm deutscher Straßen.

                Es gibt so viele Dinge, die verboten sind obwohl sie schwer nachweisbar sind.
                Öffentliches Urinieren, Müll im Wald vergraben, Schlösser an Brücken anbringen, mit dem Moped übern Gehsteig fahren, Graffiti, …
                Wenn man nicht zufällig dabei erwischt wird oder es Zeugen gibt, kommt man idR damit durch.