Zwei volle Tage ohne Vorerfahrung in einer Großstadt in NRW. Ein Vorort und ein Brennpunkt mitten in der Stadt.

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      4 months ago

      Im Brennpunkt gab es teilweise drei, vier große Mehrfamilienhäuser hintereinander, bei denen kein einziger kartoffeldeutscher Nachname auf dem Klingelschild stand. Als dann die ersten deutschen Nachnamen dazu kamen stellte sich raus, dass viele von denen AfD wählen und nicht besonders zugänglich waren. Es gab ein gepflegtes Haus mit ausschließlich deutschen Namen auf den Schildern. Direkt an der ersten Tür war eine Frau um die 50, die recht scharf meinte, dass sie nicht mit uns reden will und auch der Rest der Bewohnis nicht gesprächsbereit sein werden: “Bitte gehen sie jetzt” “Aber wir würden gerne noch mit ihren Nachbarn reden” “Nein, das wollen sie nicht, bitte verlassen sie jetzt das Haus!” Wir sind dann gegangen und hatten eine Zeit lang ein schlechtes Gefühl, bei deutschen Nachnamen zu klingeln, weil die uns im Schnitt unfreundlicher gegenüber getreten sind als die migrantischen Familien.
      Es gab aber auch immer wieder Ausnahmen:
      Eine Frau um die 60 die uns eh schon wählt und sich richtig gefreut hat, mal ein bisschen zu quatschen. Ein jugendliches Mädchen, die noch nicht wählen darf, mit ihrer Mutter vor kurzem gegen den Rechtsruck demonstrierten war und von den netten Leute vom türkischen Verein an der Ecke erzählt hat. Ich könnte so viele Anekdoten schreiben.