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Cake day: June 23rd, 2024

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  • Wieso unterm Marktpreis vermieten? Muss man doch nicht. Ob du Miete zahlst oder in der gleichen Höhe deinen Hauskredit abzahlst, ist ja gleich - Haus bewohnen kostet was

    Nur, dass du in diesem Fall dann sowohl (marktübliche) Miete zahlen musst (als Privatmann), als auch den Hauskredit abbezahlen musst (über das Unternehmen). Irgendwo muss dein Unternehmen das Geld für das Haus ja auch herhaben. Aufgrund der Gewinnerzielungsabsicht muss das Unternehmen dabei Gewinn machen, du müsstest deinem Unternehmen also mehr Miete zahlen, als es selber für die Finanzierung des Hauses braucht. Diese Miete zahlst du außerdem aus deinem Netto-Einkommen, also Geld, das du bereits versteuern musstest. Und dann kommt am Ende der Verkauf: da Immobilien in der Tendenz im Wert steigen, werde ich das Haus letztendlich für mehr verkaufen können, als ich bezahlen musste. Als Privatmann ist der dabei erzielte Gewinn zu 100% steuerfrei meins. Meine Gesellschaft muss darauf erst mal selber 30% Steuern zahlen und ich dann noch mal 25%, wenn ich es ausschütten will.

    Ich sehe ja durchaus deinen Punkt und die Reinvestitionsmethode ist schon sehr mächtig. Aber wir haben ursprünglich mal darüber gesprochen, wie Reiche sich nicht über Einkommen, sondern ihr Vermögen finanzieren. Und das sehe ich halt nicht, weil auch bei Reinvestitionsmodellen das Kartenhäuschen zu wackeln beginnt, sobald diese Leute dann “ihr” Geld aus den Unternehmen herausnehmen möchten.

    Das ist die immanente Gefahr bei denen. Machste halt 5 Gmbh‘s auf mit jeweils € 10k steuerfreie Ausschüttung pro Jahr.

    Den einzigen Freibetrag, den ich für Kapitalerträge kenne, ist der Sparerpauschbetrag von jährlich 1000€. Dem stehen pro GmbH Gründungskosten (allein min. 12.500€ Einlage als Stammkapital) und jährliche Bilanzierungskosten gegenüber. Glaube nicht, dass sich das rechnet.

    Ja, Gier frisst Hirn.

    Jo, da stimme ich dir vollkommen zu. Es gibt ja auch durchaus viele Reiche und entsprechende Berater, die tatsächlich glauben, sich mit so Konstruktionen am Fiskus vorbeiwurschteln zu können. Aber in der Realität klappt das halt erheblich weniger toll als es ein Berater einem für teuer Geld verspricht. Und nur noch mal ganz explizit: es gibt durchaus riesige Schlupflöcher, durch die entsprechende Personen ihre Steuerlast erheblich minimieren können und vieles davon gehört der Fairness halber massiv umgebaut. Aber der Aussage, dass man sich als Reicher sein Leben statt über Einkommen einfach über sein Vermögen finanzieren kann, kann ich nicht zustimmen.



  • Als Privatperson konsumieren wir, als Unternehmen investieren wir. Investieren wird steuerlich gefördert.

    Das stimmt. Konsum lässt sich jedoch nicht einfach so als Investition umdeklarieren.

    Kauft ein Unternehmen ein Haus und vermietet es, können alle Ausgaben und Kosten die Steuern reduzieren. Ein Unternehmen kann ein erworbenes Gut über die Lebensdauer als Kosten (steuerreduzierend) abschreiben. Konsumenten also Privatleute nicht. D.h. unterm Strich kosten Unternehmen erworbene Güter deutlich weniger als Privatleuten

    Ein Unternehmen kann aber nicht einfach mal so ein Haus kaufen und zum Spottpreis vermieten, sondern es muss auch eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegen (ansonsten Liebhaberei) und bspw. marktübliche Mieten genommen werden. Und spannend wird es ohnehin, wenn ein auf 0 abgeschriebenes Wirtschaftsgut dann plötzlich verkauft werden soll/muss. Da greift der Fiskus nämlich sofort wieder rein.

    0,25% bei Privatnutzung von eAuto‘s (günstig)

    Absolut. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt, dass die Grenze des Fahrzeugpreises von 60TEUR auf jetzt 100TEUR erhöht wurde… da hat die Autolobby “gute” Arbeit geleistet.

    Zu den Themen findest du viel im Internet und YT bei Suche nach Steuergestaltung, Immo Gmbh und Familienstiftung

    Jo, aber ehrlich gesagt ist da auch viel Unfug dabei. Es gibt “tolle” Konstrukte, um Geld am Fiskus vorbei von Firma A nach Firma B zu verschieben, aber die allermeisten dieser Konstrukte brechen dann hoffnungslos zusammen, wenn die Schlauberger irgendwann auch mal an ihr Geld ranwollen und es entnehmen möchten. Was nützt es dir, dein Geld jahrelang in einen Ballon zu pumpen, an den du dann nicht mehr herankommst?

    Da kann das Finanzamt personell und fachlich kaum mithalten.

    Das würde ich so nicht sagen. Ab einer gewissen Größe hast du ohnehin eine lückenlose Prüfung und das sind keine Idioten, die da sitzen. Nicht zu unterschätzen.


  • Wird dann mal zum Schein weitervermietet, um eine Gewinnabsicht vorzutäuschen.

    Genau auf sowas springt doch direkt jeder Betriebsprüfer mit Kusshand. Sobald da in den Unterlagen irgendwas mit “Yacht” auftaucht, kommen direkt die Bluthunde. Wie gesagt, der Paragraph da oben existiert nicht zum Spaß. Und selbst wenn sie es nicht an diesem Paragraphen scheitern lassen würden, kämen wir dann zur Totalgewinnprognose: derjenige darf dann darlegen, wie er mit der Yacht-Vermietung über den Zeitraum der Nutzungsdauer der Yacht Gewinn erwirtschaftet hat. Das dürfte ihm angesichts der Kosten so eines Kahns bereits bei 1-2 Jahren schwerfallen, also erst recht für den Zeitraum von 10-30 Jahren, der da wohl angesetzt würde. Also greift Liebhaberei und derjenige bekommt rückwirkend alles gestrichen und hat eine massive Nachzahlung am Hals. Die Boot-Nummer sehe ich hier nicht funktionieren.

    Und Essen im Restaurant? Ist ein Geschäftsessen mit 4 Personen, nicht mit den zwei Kindern.

    …stimmt! Es sei denn, auf dem Beleg tauchen plötzlich zwei Kinder-Dino-Teller auf, dann wird da auch etwas kritischer nachgefragt. Die Nummer ist aber auch eher was für klassische “Normalo-Selbstständige”, die nicht regelmäßig die Betriebsprüfung im Haus haben.

    Und bei Familienstiftungen und co KG sogar noch mehr.

    Was meinst du hier genau?

    Wenn du es ganz extrem treiben möchtest, vermietest du dir dein Haus sogar selbst. Bist quasi Vermieter und Mieter in getrennten steuerlichen Identitäten. Vorteil: Handwerker und Anbauten ohne MwSt und AfA drückt deine Einkommenssteuer.

    Vermietung zu Wohnzwecken ist umsatzsteuerfrei, also kannst du keine Vorsteuer ziehen. Das ginge nur, wenn du gewerblich vermietest, was dir als Privatperson dann aber nichts bringt. Dem AfA-Vorteil stehen hier die fälligen Steuern für die Gesellschaft, die das Haus halten müsste, entgegen. Außerdem müsste die Miete marktüblich sein - ist sie es nicht, ist es wieder eine verdeckte Gewinnausschüttung. Dazu muss die Gesellschaft eine Gewinnerzielungsabsicht haben, also mit dem Geschäft mit dir etwas verdienen.

    Unterm Strich brauchst du gar nicht so viel zum Leben, wenn die größten Kostenblöcke Auto, Haus, Urlaub in deiner Firma läuft.

    Auto: entweder 1%-Regelung (also monatlich 1% des Neupreises zu zahlen, teuer) oder Fahrtenbuch, um Privatnutzung zu überprüfen. Einfach so kannst du das nicht über die Firma laufen lassen.

    Haus: siehe oben, läuft so nicht.

    Urlaub: auch da schaut jeder Betriebsprüfer genau, wieso du auf Firmenkosten denn unbedingt 3 Wochen nach Thailand fliegen musstest. Den Hinflug und ein paar Tage Hotel kannst du gut getimed vielleicht durchkriegen. Aber warum noch mal kamen deine Frau und die Kinder mit? Und warum die Rechnung über die coole Tauchtour? Einen Freibrief hast du da auch nicht.

    Sorry, aber ich bin da deswegen so anstrengend, weil sich da einfach mitunter die wüstesten Populär-Mythen halten und manche den Eindruck haben, das wäre irgendwie der absolute Life Hack, einfach “alles über die Firma laufen lassen” zu können. Es ist auch immer viel Emotion in der Debatte, ich fände es aber wichtig, wenn man über die Dinge, die man verändern will, auch selber Bescheid weiß.


  • Danke für die Antwort! Das ist mir aber ehrlicherweise etwas zu einfach gezeichnet:

    ja, der Unternehmer kann sich den Zeitpunkt der Besteuerung im gewissen Rahmen selber aussuchen, indem er das Geld “im Unternehmen lassen kann”, statt es wie ein Angestellter fix monatlich ausgezahlt zu bekommen.

    Jedoch ist a) das Geld auch im Unternehmen zu versteuern (30% statt der max. 45%), b) ist es als Geld des Unternehmens nicht für das Privatvergnügen des Unternehmers einsetzbar.

    Klar kann sich der GF einen Dienstwagen hinstellen, aber hier gelten die Grenzen des § 4 EStG Abs. 5. Der im Übrigen auch in Nr.4 ganz klar sagt, dass

    Aufwendungen für Jagd oder Fischerei, für Segeljachten oder Motorjachten sowie für ähnliche Zwecke und für die hiermit zusammenhängenden Bewirtungen; definitiv raus sind.

    Also ja, der Unternehmer hat definitiv gewisse Vorteile in seiner Besteuerung, aber die Vorstellung, dass er sein Luxusleben einfach an der Steuer vorbei aus dem Vermögen seines Unternehmens bestreiten kann, ist denke ich falsch. Das Stichwort ist verdeckte Gewinnausschüttung und die Finanzverwaltung ist sehr heiß drauf, einen da an den Hammelbeinen zu bekommen.

    Firma: Einnahmen - Ausgaben = Gewinn - Steuern

    Privatperson: Einnahmen - Steuern = Gewinn - Ausgaben

    Das stimmt! Ist aber eher die Ungleichbehandlung Person / Gesellschaft. Die Ausgaben des Unternehmens sind nicht gleich die Ausgaben der Privatperson, lassen sich also nicht miteinander ersetzen. Die Ausgaben der Privatperson “Unternehmer” muss auch diese von ihrem Gewinn abziehen.


  • Reiche haben in der Regel wenig bis kein Einkommen. So leben vom Wert ihres Vermögens.

    Blöd gefragt: wie lebt man denn vom Wert des Vermögens, ohne dabei eine Form von Einkommen zu generieren?

    So zählen bspw. Einkünfte aus Vermietung sogar voll ins zu versteuernde Einkommen, Kapitalerträge entweder mit 25% flat (darf gerrne mal überarbeitet werden) oder zu 60% zum persönlichen Steuersatz. Einkommen iSv Einkünften sind das doch schon?


  • I wondered where these cars are produced, so I looked it up:

    Dacia Spring: 🇨🇳

    Citroen e-C3: 🇸🇰🇪🇺 / 🇷🇸

    Renault 5 E-Tech: 🇫🇷🇪🇺

    FIAT Grande Panda: 🇷🇸

    Citroen e-C3 Aircross: 🇸🇰🇪🇺

    Renault 4 E-Tech: 🇫🇷🇪🇺

    FIAT 500e: 🇮🇹🇪🇺

    Opel Corsa Electric: 🇪🇸🇪🇺

    Opel Frontera Electric: 🇸🇰🇪🇺

    Volkswagen ID.3 Pure: 🇩🇪🇪🇺

    Citroen e-C4: 🇪🇸🇪🇺

    Citroen e-C4 X: 🇪🇸🇪🇺

    Lancia Ypsilon: 🇪🇸🇪🇺

    Smart 1 Pure: 🇨🇳

    Mini Cooper E: 🇨🇳

    Skoda Elroq 50: 🇨🇿🇪🇺

    Peugeot e-208: 🇸🇰🇪🇺 / (🇪🇸🇪🇺?)

    FIAT 600e: 🇵🇱🇪🇺

    Cupra Born: 🇩🇪🇪🇺

    Renault Megane E-Tech: 🇫🇷🇪🇺

    Smart 1 Pro: 🇨🇳

    Mini Aceman E: 🇨🇳

    Alpine A290 Electric: 🇫🇷🇪🇺

    Citroen e-Berlingo: 🇪🇸🇪🇺 / 🇵🇹🇪🇺 / 🇬🇧

    Volvo EX30 Single Motor: 🇨🇳 / 🇧🇪🇪🇺 (as of 2025)

    Smart 3 Pro: 🇨🇳

    Peugeot e-308: 🇫🇷🇪🇺

    Volkswagen ID.3 Pro: 🇩🇪🇪🇺

    Peugeot e-2008: 🇪🇸🇪🇺

    So take heed if you actually want to buy from EU and not China.



  • Ich bin echt gespannt, wann das System endgültig implodiert und ob nach dem absehbaren Systemkollaps noch genug übrig ist um etwas sinnvolles neu aufzubauen.

    Haha, nein!

    Politik wird aufgrund der Demographie für Alte gemacht, zusätzlich ist das Thema Rente so ein heißes Eisen, da will sich überhaupt keine Partei die Finger dran verbrennen.

    Allenfalls vielleicht tatsächlich noch Chrissy Lindners FDP, weil’s dem wohl wirklich scheißegal genug gewesen wäre, wie die betroffenen Menschen über ihn denken, aber der hat die Partei ja bereits nachhaltig in die Bedeutungslosigkeit gekegelt. Von den anderen erwarte ich da nichts, bis es dann irgendwann implodiert.





  • Wahrscheinlich hat sie festgestellt, dass es sich ohne Verantwortung viel besser schwurbeln lässt und tingelt ab jetzt als weiblicher Precht durch die Talkshows

    Absolut. Wie ja auch im Artikel steht:

    Keine Verantwortung mehr für das Organisatorische zu tragen, bedeutet auch, dafür nicht mehr verantwortlich gemacht werden zu können - etwa bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr. Aktuell liegt das BSW in Umfragen nur bei zwei der fünf anstehenden Wahlen über der Fünf-Prozent-Hürde - in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Anders als bislang müsste Wagenknecht sich dann nicht mehr im Falle eines Scheiterns rechtfertigen.

    Sie hat sich quasi, wie letzlich auch sonst in ihrer politischen Laufbahn, nun auch in ihrer eigenen Partei ihre Lieblingsposition am Spielfeldrand gesucht, von dem aus sie für nichts verantwortlich ist, aber überall reinblöken kann.

    Wenn das BSW nun also endgültig den Gang in die Irrelevanz antritt, dann kann sie sich wieder hinstellen und sagen, dass es ja nicht ihre Schuld ist.


  • Essen bestellen ist so massive besser geworden seit es Lieferando gibt.

    Für den Kunden sicherlich.

    Schwierig wird es halt, wenn das Geschäftsmodell, wie ja auch schon bei Uber bspw, auf das “Outsourcen” der Sozialabgaben durch den Arbeitgeber hinausläuft. Dann hast du Leute, die sich zwar stundenlang auf dem Elektrofahrrad (oder Toyota) abbuckeln, am Ende aber trotzdem von den Sozialkassen (also uns) aufgefangen werden müssen, weil der trendy Arbeitgeber keine Verantwortung für die eigentlichen, arbeitenden Ermöglicher seiner Idee übernommen hat.





  • Es ist doch abstrus, einen Forscher aus Hamburg zu engagieren. Warum bezieht niemand die lokale Surf-Community mit ein, die teils seit 30 Jahren am Eisbach surft und dort Tausende Stunden verbracht hat?“, wird ein Sprecher des Clubs zitiert. Inzwischen sind die Holzkonstruktion und auch die Welle wieder verschwunden.

    Tja, vielleicht weil es am Ende doch etwas mehr Hand und Fuß haben soll als eine zusammengefrickelte Holzkonstruktion, die am nächsten Tag schon wieder weg ist.