

Wieso unterm Marktpreis vermieten? Muss man doch nicht. Ob du Miete zahlst oder in der gleichen Höhe deinen Hauskredit abzahlst, ist ja gleich - Haus bewohnen kostet was
Nur, dass du in diesem Fall dann sowohl (marktübliche) Miete zahlen musst (als Privatmann), als auch den Hauskredit abbezahlen musst (über das Unternehmen). Irgendwo muss dein Unternehmen das Geld für das Haus ja auch herhaben. Aufgrund der Gewinnerzielungsabsicht muss das Unternehmen dabei Gewinn machen, du müsstest deinem Unternehmen also mehr Miete zahlen, als es selber für die Finanzierung des Hauses braucht. Diese Miete zahlst du außerdem aus deinem Netto-Einkommen, also Geld, das du bereits versteuern musstest. Und dann kommt am Ende der Verkauf: da Immobilien in der Tendenz im Wert steigen, werde ich das Haus letztendlich für mehr verkaufen können, als ich bezahlen musste. Als Privatmann ist der dabei erzielte Gewinn zu 100% steuerfrei meins. Meine Gesellschaft muss darauf erst mal selber 30% Steuern zahlen und ich dann noch mal 25%, wenn ich es ausschütten will.
Ich sehe ja durchaus deinen Punkt und die Reinvestitionsmethode ist schon sehr mächtig. Aber wir haben ursprünglich mal darüber gesprochen, wie Reiche sich nicht über Einkommen, sondern ihr Vermögen finanzieren. Und das sehe ich halt nicht, weil auch bei Reinvestitionsmodellen das Kartenhäuschen zu wackeln beginnt, sobald diese Leute dann “ihr” Geld aus den Unternehmen herausnehmen möchten.
Das ist die immanente Gefahr bei denen. Machste halt 5 Gmbh‘s auf mit jeweils € 10k steuerfreie Ausschüttung pro Jahr.
Den einzigen Freibetrag, den ich für Kapitalerträge kenne, ist der Sparerpauschbetrag von jährlich 1000€. Dem stehen pro GmbH Gründungskosten (allein min. 12.500€ Einlage als Stammkapital) und jährliche Bilanzierungskosten gegenüber. Glaube nicht, dass sich das rechnet.
Ja, Gier frisst Hirn.
Jo, da stimme ich dir vollkommen zu. Es gibt ja auch durchaus viele Reiche und entsprechende Berater, die tatsächlich glauben, sich mit so Konstruktionen am Fiskus vorbeiwurschteln zu können. Aber in der Realität klappt das halt erheblich weniger toll als es ein Berater einem für teuer Geld verspricht. Und nur noch mal ganz explizit: es gibt durchaus riesige Schlupflöcher, durch die entsprechende Personen ihre Steuerlast erheblich minimieren können und vieles davon gehört der Fairness halber massiv umgebaut. Aber der Aussage, dass man sich als Reicher sein Leben statt über Einkommen einfach über sein Vermögen finanzieren kann, kann ich nicht zustimmen.

Das ist dem Finanzamt bei der Einkommenssteuer egal, Schulden mindern nicht das zu versteuernde Einkommen. Das wäre erst bei einer (Stand jetzt ja nicht erhobenen) Vermögenssteuer ein Vorteil.