Na das kann ja was werden.

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    8 days ago

    Im Vordergrund steht der Appell, keine deutschen Waffen mehr in Kriegsgebiete zu schicken. Dazu heißt es auf der Webseite: „Wer die Netanyahu-Regierung weiter unterstützt, trägt Mitschuld an einem Völkermord. Wer der Ukraine doch noch Taurus liefert, holt den Krieg nach Deutschland.“

    und die Veranstalter sehen darin keine Doppelmoral, die die der Regierung vorwerfen? Macht die Distanz etwa den Unterschied, oder ist es weil Pappa Putin hinter dem Angriffskrieg steckt?

    • Quittenbrot@feddit.org
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      7 days ago

      und die Veranstalter sehen darin keine Doppelmoral, die die der Regierung vorwerfen?

      Der Nahost-Konflikt, mit seinen Emotionen und einem in der Bevölkerung verankerten kritischen Bild ggü Israel, ist hier nichts weiter als nützliches Vehikel für Leute wie Zarenknecht, in das Kernanliegen, die Ukraine ggü Russland zu schwächen, neue Dynamik zu bringen.

      Die bisherigen Aufrufe, Appelle, Manifeste,… (trotz ‘ewigem’ Nahost-Konflikt haben die ja erst mit dem Ukraine-Krieg angefangen und sich nur auf diesen bezogen, sehr komisch…), sind ja alle eher im Sande verlaufen. Wenn man sich jetzt aber an den Nahost-Konflikt dranhängt, zieht das viel mehr.

    • germanatlas@lemmy.blahaj.zone
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      7 days ago

      Das witzige/traurige ist, denen ist genau klar, dass Waffenlieferungen an die Ukraine nicht mit Israel vergleichbar sind, sonst hätten sie geschrieben “unterstützt den Krieg gegen Russland”, “Mitschuld am Mord an Russen” oder so. Diese heuchlerischen Idioten wissen ganz genau, dass Russland einen imperialistischen Krieg gestartet hat und dass sich die Ukraine dagegen verteidigt.

    • killingspark@feddit.org
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      8 days ago

      Das ist schon erstmal ne kohärente Position, keine Waffen für irgendwen bereit zu stellen. Die würden ja auch keine Waffen nach Gaza liefern. Ob das Sinn ergibt ist ne ganz andere Frage, aber da ne Doppelmoral draus zu drehen find ich unnötig. Man kann die Wagenknecht bei vielem anderen zu viel Russland Freundlichkeit nachweisen, da muss man sich nicht noch was dazu dichten.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        7 days ago

        Das ist schon erstmal ne kohärente Position, keine Waffen für irgendwen bereit zu stellen. Die würden ja auch keine Waffen nach Gaza liefern.

        Richtig kohärent wäre das nur, wenn wir beide Seiten, also auch Gaza und Russland mit Waffen beliefern würden und wir daher folglich beiden Seiten den Saft abdrehen würden.

        Tun wir aber nicht. Waffen kriegt von uns nur eine Seite, die andere hat ihre eigenen Quellen. Insofern müssen wir uns schon fragen, was passiert, wenn wir durch unser Handeln nur einer Seite die Waffen vorenthalten. Im Falle Israels würde das wohl bestenfalls bedeuten, dass sie ihr sinnloses und moralisch und rechtlich falsches Vorgehen in diesem Krieg nicht länger durchführen können. Im Falle der Ukraine würde das bedeuten, dass sie sich nicht länger der russischen Aggression erwehren kann und in die Knie gezwungen würde.

        Das müssen sich die Leute, die dazu aufrufen, klarmachen, denn das wäre die Verantwortung, die sie auf sich laden würden.

        • killingspark@feddit.org
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          7 days ago

          Im Falle der Ukraine würde das bedeuten, dass sie sich nicht länger der russischen Aggression erwehren kann und in die Knie gezwungen würde.

          Ich glaube die Unterstützer der Demo würden dir sagen: besser so, als dass noch mehr Ukrainier und Russen sterben müssen. Denen geht es, zumindest in der Logik die sie nach aussen tragen, darum, dass keine Menschen für geopolitische Kriege sterben sollten, und dass es besser wäre Russland gewähren zu lassen als noch mehr Menschen in den Krieg und in den Tod zu treiben. Das kann man falsch finden, das ist aber keine Doppelmoral.

          In beiden Fällen ist die Position: Waffen liefern führt zu kämpfen in denen Menschen gezwungen werden zu sterben. Das lehnen sie ab, egal welche Konsequenzen das im Sinne von Grenzverschiebungen etc etc hat. Insofern ist das schon eine kohärente Position.

          • Quittenbrot@feddit.org
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            7 days ago

            Denen geht es, zumindest in der Logik die sie nach aussen tragen, darum, dass keine Menschen für geopolitische Kriege sterben sollten, und dass es besser wäre Russland gewähren zu lassen als noch mehr Menschen in den Krieg und in den Tod zu treiben.

            Nach der gleichen Logik würden im Nahen Osten doch auch viel weniger Palästinenser sterben, wenn man einfach Israel gewähren lassen würde? Sollen sie sich doch einfach unterwerfen, die Palästinenser! Etwas sagt mir aber, dass die meisten, die diese Logik freigebig auf das ukrainische Volk anwenden, ein sehr großes Problem damit hätten, das auch bei den Palästinensern zu tun.

            • killingspark@feddit.org
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              7 days ago

              Jup und das ist ne faire Kritik wenn du bei Leuten tatsächlich beide Aussagen findest. Das ist aber was ganz anderes als zu sagen „Wer die Netanyahu-Regierung weiter unterstützt, trägt Mitschuld an einem Völkermord. Wer der Ukraine doch noch Taurus liefert, holt den Krieg nach Deutschland.“ sei Doppelmoral. Denn die ist erstmal so in sich nicht widersprüchlich.

              Sorry für den gelöschten Kommentar, ich dachte das wäre der andere Diskussionsstrang.

              • Quittenbrot@feddit.org
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                7 days ago

                Das ist aber was ganz anderes als zu sagen „Wer die Netanyahu-Regierung weiter unterstützt, trägt Mitschuld an einem Völkermord. Wer der Ukraine doch noch Taurus liefert, holt den Krieg nach Deutschland.“ sei Doppelmoral. Denn die ist erstmal so in sich nicht widersprüchlich.

                Da gehe ich nicht ganz mit. Denn gerade wenn man in seiner - in meinen Augen übrigens vollkommen berechtigten Kritik - an der Netanyahu-Regierung auf die Karte ‘Kriegsverbrechen’ setzt, ist das Schweigen umso dröhnender bezüglich der russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine. Wenn man sich im einen Krieg insbesondere über Kriegsverbrechen echauffiert, kann man doch nur schwer im anderen Krieg auf eine kühl-rationale Argumentation setzen, nach der es trotz der Kriegsverbrechen für die Ukrainer doch einfach besser wäre, sich einfach von Russland unterjochen zu lassen. Hier haben sie ein Problem mit Kriegsverbrechen und leiten eine moralisch gegebene Handlung ab - dort werden Kriegsverbrechen nicht benannt, stattdessen soll statt moralisch rein rational gehandelt werden. Finde ich nicht stimmig.

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                  7 days ago

                  Hier haben sie ein Problem mit Kriegsverbrechen und leiten eine moralisch gegebene Handlung ab - dort werden Kriegsverbrechen nicht benannt, stattdessen soll statt moralisch rein rational gehandelt werden. Finde ich nicht stimmig.

                  In beiden Fällen soll moralisch gehandelt werden, immer abgeleitet von dem Kerndoktrin: “Waffen liefern verlängert den Krieg, führt zu mehr Kämpfen, führt zu mehr Toten”. Die Position hier ist: Kriegsverbrechen sind eine Folge davon, dass es Krieg gibt und der Krieg wird länger wenn man Waffen liefert. Waffen nicht zu liefern würde Kriegsverbrechen verhindern. Ja, das gibt die Schuld an den Kriegsverbrechen Russlands auch dem Widerstand der Ukraine, und das halten wir beide für falsch. Das ist aber eine andere Frage, hier gings darum, ob die Position da eine Doppelmoral enthält. Und das sehe ich da nicht.

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                    7 days ago

                    In beiden Fällen soll moralisch gehandelt werden, immer abgeleitet von dem Kerndoktrin: “Waffen liefern verlängert den Krieg, führt zu mehr Kämpfen, führt zu mehr Toten”.

                    Es ist nicht moralisch, der Ukraine angesichts der erlittenen Kriegsverbrechen benötigte Hilfe vorzuenthalten, es ist mindestens kühl-rational, eher zynisch.

                    Desweiteren ist die hier postulierte Kerndoktrin falsch. Die Entscheidung der Amerikaner, im Rahmen des Lend Lease Waffen in großen Maße an die Sowjetunion zu liefern, hat den Zweiten Weltkrieg nicht verlängert, sondern dafür gesorgt, dass die Machtbestrebungen der Nazis kurz vor Moskau ihren Scheitelpunkt fanden und der Spuk 1945 endlich vorbei war. Die kürzere Alternative dazu wäre allenfalls gewesen, dass sich die gesamte Welt kampflos Adolf Hitler unterwirft. Ob man wirklich eine Position vertreten möchte, die darauf hinauslaufen würde…?

                    Das ist aber eine andere Frage, hier gings darum, ob die Position da eine Doppelmoral enthält. Und das sehe ich da nicht.

                    Ist es nicht absurd, dass wir hier über die etwaige Doppelmoral in einer theoretischen Position streiten, von der wir offenbar beide sagen, dass sie eigentlich nur vorgeschoben ist?

                    Warum sollen wir eigentlich so tun, als dass das der Beweggrund sei?

                    Ich jedenfalls kann nicht ignorieren, dass die eigentlichen Beweggründe einer Wagenknecht ganz andere sind und das diesen Beweggründen eine Doppelmoral innewohnt, die mindestens so groß ist wie Putins Machtstreben.